Wusstet ihr...?

10 Fakten über... Bramsche

Hättet ihr gewusst, dass in Bramsche auch Kinder ein politisches Amt besetzen dürfen? Oder dass eines der wichtigsten Ereignisse der römisch-germanischen Geschichte in der Nähe der Stadt stattgefunden haben soll? Hier erfahrt ihr zehn spannende Fakten über Bramsche, von denen ihr bestimmt noch nichts wusstet.

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Foto: Stadt Bramsche

Fakt 1: Ein kinderleichtes Amt

Bramsche hat nicht nur einen erwachsenen Bürgermeister, sondern auch Kinderbürgermeister. Das Amt wurde im Rahmen eines Beteiligungsprojektes von der Stadtjugendpflege geschaffen. Nun wählen die Bramscher Kinder seit 2017 in der Ferienbetreuung im Sommer ihren Bürgermeister. Ole und Leonard haben sowohl 2017 auch als 2018 die Wahl gewonnen und bereits angekündigt, irgendwann auch den "großen" Bürgermeister ablösen zu wollen. Für das Konzept "Kinderbürgermeister" wurden Kinder und Stadtjugendpflege im Jahr 2017 mit dem "KinderHabenRechte"-Preis ausgezeichnet.

Fakt 2: Schauplatz der Varusschlacht

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Foto: mekcar - stock.adobe.com

Ein bis heute prägendes Ereignis fand bereits hunderte Jahre vor der Gründung von Bramsche statt. Im Jahr 9 n. Chr. soll sich die historische Varusschlacht zwischen den Römern und Germanen beim heutigen Bramscher Ortsteil Kalkriese zugetragen haben. Nach mehreren Funden von römischen Münzen und Wurfgeschossen erlangte man erst 1990 Gewissheit darüber, als bei Ausgrabungen Überreste einer ehemaligen Wallanlage entdeckt wurden. Seitdem dauern die archäologischen Arbeiten in Kalkriese an, bei denen neben menschlichen Überresten auch die Maske eines römischen Reiterhelms geborgen wurde.

Fakt 3: Die Römer kommen!

Die archäologische Arbeit ist nicht das einzige, was am ehemaligen Schlachten-Schauplatz an frühere Zeiten erinnert: In jedem ungeraden Jahr schlagen zu Pfingsten die Römer und Germanen ihre Zelte in Kalkriese bei Bramsche auf. Allerdings diesmal nur in friedlicher Absicht. Im "Museumspark Varusschlacht" wird für zwei Tage lang die Zeit um 2000 Jahre zurückgedreht, wenn hunderte Darsteller in ihre antiken Rollen schlüpfen. Während der "Römer- und Germanentage" werden unter anderem waghalsige Reitmanöver oder alte römische Geschütze vorgeführt.

Fakt 4: Das Bramscher Rot

Ein besonders leuchtendes Rot machte die Stadt im 18. Jahrhundert berühmt. Dafür verantwortlich war Andreas Wolff, Schönfärber der Bramscher Tuchmachergilde. Bereits seit dem 16. Jahrhundert stellte die Gilde in ihren Werkstätten Wolltuche her. Die Einführung stehender Truppen mit einheitlichen Uniformen brachte den Tuchmachern neue, lukrative Aufträge. Für die hannoversche Armee fertigten sie Uniformstoffe in dem leuchtend roten Farbton, der schon bald als "Bramscher Rot" bezeichnet wurde. Den Farbstoff lieferten die getrockneten Wurzeln des Färberkrapps, einer Kulturpflanze aus der Familie der Rötegewächse. Das genaue Rezept blieb jedoch ein Geheimnis des Schönfärbers Andreas Wolff.

Fakt 5: Ein echtes Oster-Spektakel


Während in ungeraden Jahren verkleidete Römer und Germanen den Museumspark Kalkriese besetzen, lockt bei geraden Jahreszahlen ein anderes Event zahlreiche Besucher nach Bramsche. Das "Oster-Leuchten" ist eine Mischung aus Licht-, Musik- und Feuerwerks-Show, die am Ostersonntag den Himmel bunt erstrahlen lässt. Die Inszenierung ist jedoch nicht nur schön anzuschauen, sondern greift auch das Geschehen rund um die Varusschlacht auf und versucht, diese durch Pyro-Effekte spürbar zu machen. In diesem Jahr zählte die Veranstaltung mehr als 6000 Besucher.


Fakt 6: Baden im Naturschutzgebiet

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Foto: christian - stock.adobe.com

Naturschutzgebiet und öffentliche Badeanstalt: Der Darnsee ist schon eine ungewöhnliche Konstellation. Der bis zu zehn Meter tiefe Erdfallsee ist ein Rückzugsgebiet für viele Tiere mit einer schönen Landschaft und moorigen Ufern. Bis auf die eine Längsseite, die als Badeanstalt ausgewiesen und ausgebaut ist - mit allem, was dazu gehört: 50 Meter Bahn, Sprungturm, großes Nichtschwimmerbecken mit Sandstrand, Beachvolleyballfeld und Imbiss. Die Bramscher lieben ihren Darnsee wegen dieser ungewöhnlichen Konstellation und den ausgedehnten Liegewiesen mit schattigen Bereichen. Auswärtige Gäste schätzen ihn, weil selbst bei Hochbetrieb Platz ist, um gemütlich zu schwimmen.

Fakt 7: Ein Stück Holland in Niedersachsen

In Bramsche gibt es in der Gartenstadt ein "holländisches Viertel". Straßennamen wie "Edamer Straße", "Rijswijker Straße" und "Alkmaarer Straße" erinnern daran, dass dort viele Jahre holländische Soldaten mit ihren Familien lebten, die im "Camp" im Bramscher Ortsteil Hesepe stationiert waren. In der Gartenstadt gab es mit der "Klimop-School" sogar eine holländische Grundschule. Aus dieser ging die heutige "Grundschule Im Sande" hervor (Foto).

Fakt 8: Die These vom "Bramscher Pluton"

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet unter Bramsche ein riesiger Magmapfropf schlummern soll? Vor 100 Jahren stießen Forscher bei der Vermessungen des Magnetfeldes in Deutschland auf eine Anomalie im Norden von Osnabrück. Seitdem gab es zahlreiche Debatten, was genau dafür verantwortlich sein soll. Über Jahrzehnte hinweg hielt sich die These vom "Bramscher Pluton", bei der Geologen davon ausgehen, dass vor ca. 100 Millionen Jahren eine große Menge von Magma unter dem Osnabrücker Land stecken geblieben und erkaltet ist. Da sich dessen Zentrum genau unter Bramsche befinden soll, leiht die niedersächsische Gemeinde dem Phänomen seinen Namen.

Fakt 9: Ein preisgekröntes Kino

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Foto: Tim Liss

Das "Universum Kino" in Bramsche ist praktisch schon serienmäßiger Preisträger des Kinoprogrammpreises der nordmedia. Auch 2018 wurde das Universum in der Kategorie "nicht werbliche Filmtheater" für die Gestaltung des "hervorragenden Jahresfilmprogramms" ausgezeichnet. Außerdem ist der im Jahr 1953 gebaute und stets originalgetreu renovierte Kinosaal denkmalgeschützt. Neben Filmvorführungen finden im Universum auch Konzert- und Kabarett-Veranstaltungen statt.

Fakt 10: Stadt des fairen Handels

Seit September 2018 ist Bramsche offiziell "Fairtrade Town". Für diesen Titel hatte sich die Stadt bereits seit Ende 2017 engagiert. Um sich "Fairtrade"-Stadt nennen zu können, müssen unterschiedlichste Kriterien erfüllt werden. Unter anderem soll in den örtlichen Geschäften und Gastronomiebetrieben darauf geachtet werden, eine bestimmte Mindestanzahl von Produkten aus fairem Handel anzubieten und zu verwenden. Außerdem soll in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen von "Fairtrade-Towns" berücksichtigt werden, ob dort z.B. Fairtrade-Kaffee ausgeschenkt wird.

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